Patenschaften

Schenja
Schenja

Patenschaften umfassen eine indivduelle Hilfe bezogen auf den Einzelfall. Eine Patenschaft ist eine langfristige Hilfeform für verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen.

Die spastisch gelähmte Schenja erhält durch eine Patenschaft die Möglichkeit auf ein menschenwürdigeres Leben.

Ein Rollstuhl, der ihrer Behinderung und Körpergröße angepasst werden kann und finanzielle Zuwendungen für Medikamente und Pflegemittel erleichtern ihren Alltag. (siehe hierzu auch Presseartikel 27.09.2005)

In Pereslawl werden zur Zeit mit Schenja sechs Patenschaften gepflegt.

Die Rentnerin Antonina wurde seit 1998 bis zu ihrem Tod im September 2014 regelmäßig von Dorothea Volkert und Swetlana Wassiljewa besuchtSie lebte alt, fast erblindet und einsam in einem baufälligen Häuschen ohne fließend Wasser. Die Patenschaft ermöglichte, dass Antonina ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und Medikamente, Hygiene- und Pflegeartikel kaufen konnte. Die Besuche waren für die alte Frau willkommene Gelegenheiten eine Gesprächspartnerin zu haben, um der Einsamkeit ein wenig entfliehen zu können. 
Antonina wurde 2012 von Verwandten nach Moskau geholt. Sie lebte dort alleine im 16. Stock eines Mehrfamilienhauses im Osten der Stadt. Entfernte Verwandte hatten den Umzug organisiert und ihr Haus in Pereslawl verkauft. Antonina war zunächst glücklich in ihrer neuen Hochhauswohnung, in der es Strom gab und fließend warmes Wasser  sowie ein Badezimmer und eine Toilette. Auf dem Dorf gab es das alles nicht. Ein entfernter Verwandter ging für sie einkaufen, dennoch fehlte Antonina der Kontakt zu Nachbarn, mit denen sie ein Schwätzchen halten könnte - die Anonymität im Hochhaus war sie nach den vielen Jahren Landleben nicht gewöhnt. Im Sommer 2013 äußerte sie gegenüber Dorothea Volkert den Wunsch, ins Dorf zurückzukehren. Doch das schien unmöglich. Sie war in Moskau gemeldet, ihr Häuschen war verkauft. Eine ehemalige Nachbarin aus dem Dorf erbarmte sich nach einem Besuch bei ihr. Sie holte sie zu sich und kümmerte sich liebevoll um sie. Dorothea Volkert besuchte Antonina im September 2014 und ließ sich von ihr die Lebensgeschichte noch einmal erzählen- als ob sie geahnt hätte, dass das ihr letzter Besuch bei Antonina gewesen war. Antonina starb wenige Tage später im Alter von 91 Jahren. 
 
Die Rentnerin Nadjeschda Morosowa, die alleine für ihre verwaiste Enkeltochter Tanja sorgt, wird ebenfalls durch eine Patenschaft unterstützt, um den Unterhalt der Jugendlichen zu sichern und eine ärztliche Grundversorgung sicher zu stellen. Die Hilfe wurde im Jahr 2014 auf Wunsch von Frau M. eingestellt. Die Enkeltochter ist inzwischen erwachsen und eigenverantwortlich. Frau Morosowa kann sich jederzeit wieder an die DRGK wenden, wenn sie medizinische Hilfe benötigt.
 
Die Renternin Swetlana K., die schon seit Jahren für ihre 4 Enkelkinder sorgt, darunter ein sehbindertes Kind. Die Behinderung erwarb das Mädchen, als seine Abtreibung misslang. Die Mutter der Kinder arbeitete lange als Prostituierte und lebt nun auch bei ihrer Mutter. Auf Grund des russischen Wohnrechts lebt auch der geschiedene Mann von Swetlana K. noch in der Wohnung. Er hat darauf einen Rechtsanspruch. Swetlana K. ist mittlerweile selbst erkrankt und sorgt sich sehr um die Zukunft ihrer Enkelkinder. Die Patenschaft hilft den Alltag ein wenig zu erleichtern und die hohen Arzt- und Pflegekosten zu begleichen. Swetlana K. verstarb am 21.04. 2011, an ihrem 61. Geburtstag. Dorothea Volkert erfuhr von ihrem Tod auf der Fahrt nach Pereslawl-Salesskij. Sie besuchte die Verwandten und konnte am offenen Sarg Abschied von Swetlana K. nehmen.  
 
 
Abgeschlossen werden konnte die Patenschaft für die krebskranke Nastja Klimowa. Sie ist geheilt und hat ihr Studium beendet. Sie lebt in Moskau, zusammen mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Sohn.

Weitere Patenschaften:  Trofim M. ist seit einem schweren Autounfall im Dezember 2013 querschnittsgelähmt  und wird seither zuhause von seiner Mutter gepflegt.

Daniel L., geb. im Oktober 2009, leidet seit seiner Geburt an infantiler Cerebralparese. Er kann seinen Kopf nicht selbstständig halten und weder gehen noch sitzen. Er wird seit 2010 von der DRGK unterstützt. Die Familie erhält eine monatliche finanzielle Unterstützung. Sie hat außerdem in der Vergangenheit Medikamente und medizinische Hilfsmittel sowie ein Hängebett für Daniel erhalten.  

Olga K. lebt nach dem Tod ihres Mannes mit ihren drei jugendlichen Kindern zusammen in einem winzigen Zimmer eines Wohnheimes. Sie teilt sich die Küche und die Toilette mit zahlreichen anderen Mitbewohnern.  Duschen und Baden kann die Familie nur bei Freunden. Olga verdient sich als Köchin etwas Geld, um ihre Kinder zu ernähren.